ZWEI Niederlagen in Mannheim

 

Samstag, 9. Dezember1995, im Vorfeld hatten sich einige alte Fan-Club-Haudegen für das Vorspiel gegen den Fan-Club des VfR-Mannheim angesagt. Je näher der Termin allerdings rückte, desto mehr sagten natürlich wieder ab. Also konnte es kein traditionelles Kräftemessen werden. Wenigstens bekamen wir leihweise einen Satz Trikots für das Ereignis. Mit einer "Rumpftruppe" von 10 Mann (darunter einige fußballerische Laienspieler und etliche Kessel) waren wir also kurz vor Mittag in Mannheim und wurden gleich gut aufgenommen. Für die Mannheimer war es DIE Gelegenheit diverse Scharten von vor meiner Zeit auszuwetzen. Und das taten sie auch. Gut vorbereitet und hochmotiviert ließen sie uns keine Chance. In der zweiten Halbzeit liehen sie uns noch einen Torwart aus und Winnie Superstar machte sogar mit einem fulminanten Direktschuß aus fünf Metern ein Tor. Leider ergab sich daraus eine 12:0 Niederlage für uns. Da wir aber schon vorher unsere Qualität richtig eingeschätzt hatten und als 07er niederlagenerprobt waren, tat das unserer Stimmung keinen Abbruch. Die Gastgeber nahmen dann ihre Rolle ernst und bewirteten uns mit Landjägern, Brezeln und Tee. Also trotz dem Ergebnis (vielleicht hätte ich am Vortag doch nicht zum Blut spenden gehen sollen) zogen wir dann siegessicher zum Rhein-Neckar-Stadion.

Daß meine eigenen Spieler sich einen Spaß daraus machten, mich vom Fangzaun schießen zu wollen (den Eindruck hatte ich beim Fahnenaufhängen), könnte man als schlechtes Omen werten, da sie da schon erfolglos waren. Wie also schon vor dem Spiel trafen unsere Jungs auch während des Spiels nicht ihr Ziel. Das Ergebnis war dann natürlich eine Niederlage. Frank (null zu) Hartmann mußte zwei Mal hinter sich greifen, ehe ein ansonsten unterhaltsames Spiel vorbei war.

Nach dem Regionalligaspiel fuhr Artur mit Björn und Elli zurück nach Ludwigsburg um für uns einen Tisch im Vereinsheim zu reservieren. Währenddessen feierten wir Übrigen mit den Mannheimern in deren Vereinsheim. Es wurde auch ausgiebig in Erinnerungen geschwelgt (muß früher recht lustig gewesen sein) und Einiges an Bier vernichtet.

Später zurück in Ludwigsburg erfuhr man, daß Arturs Fahrzeug ein Opfer der Engstelle beim Wunnenstein (scheiß Baustelle) wurde und einen Außenspiegel beim Kontakt mit einer Fahrbahnbegrenzung verlor. Im Vereinsheim war die erste Mannschaft zur Weihnachtsfeier versammelt und deshalb geschlossene Gesellschaft. Deshalb bot Nada den Unfallern an, daß diese kurz was trinken könnten, es aber nichts zu  Essen gäbe. Wir beschlossen also, nach diesem Bericht, die Fahnen, Fanfare und Trommel hineinzubringen und wieder zu verschwinden.

Inzwischen wurde wohl eingesehen, daß es so nicht geht und der Fan-Club wurde vom Manger (Rainer Adrion) eingeladen im Vereinsheim bei der Weihnachtsfeier anwesend zu sein. Dazu wurden sogar zwei Tische zur Verfügung gestellt. Immerhin waren wir ein Dutzend Leute und es wurde tatsächlich noch lustig.

Bei der Gelegenheit wurden gleich Artur, Elli und Uwe in den Fan-Club aufgenommen. Das hätte man auch schon früher machen können, dann wären sie morgens in Mannheim wahrscheinlich nicht vermißt worden und wir wären nicht in dem Maße untergegangen. Naja, zu spät.

Verschiedene Weihnachtslieder wurden noch gesungen und anschließend gab es für Armin Scheiffele, der, durch eine Wette, der Nada noch einen Lambada schuldete, ein Ständchen mit folgendem Inhalt (zur Melodie von "Resi i hol di mit mem Traktor ab von Wolfgang Fierek):

"Armin, wir wollen den Lambada sehn!
Armin, ohne lassen wir Dich nicht gehn!
und dann schenk uns noch 'ne Runde ein
und danach darfst Du erst heim!"

Das brachte die Stimmung auf den Höhepunkt und Armin löste mit Nada seine Wettschuld ein. Der Rest war ein Gelage (wahrlich).