Letzter Spieltag gegen Denzlingen

Sonntag, 2. Juni 2002. Abschied von unserer 5. Oberligasaison, 34. Spieltag. 34. Heimspiel, diesmal im heimischen Ludwig-Jahn-Stadion gegen den Tabellenletzten FC Denzlingen. Vorher gings aber erstmal zur Einstimmung in die Oststadtküche ... bzw. Balkon. Immerhin stand das Länderspiel der Tommys gegen Schweden auf dem Programm. Die Nachbarschaft nahm natürlich auch Notiz von uns. Da lief und fuhr auch stellenweise ein Pack auf der Straße herum. Ich hoffe nur, daß die besonders gastfreundlichen Sigi und Maria dafür nicht bei der Russen-, Yugo-, oder sonstigen Mafia bezahlen müssen.

Bekanntermaßen errangen die Inselaffen unverdient einen Punkt, was uns (außer dem merkwürdigen Marco) überhaupt nicht paßte. Zwischenzeitlich gab es auch putzige Bilder von Ruckis Party zu sehen.  Außerdem unterhielt Heiko praktisch eine Standleitung zu den reisenden Idarern, die er, nicht ganz uneigennützig, zum McDonalds beim Breuningerland lotste. Gegen halb zwei hieß es, sie seien beim Stadion und Heiko mußte seine ganze Überzeugungskraft aufbieten, um sie zu unserem Standort zu lotsen. Warum er sie links abbiegen lassen wollte, wo es nur rechts abging, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Letztlich parkten sie dann gegenüber des Stadiontores und erspähten uns endlich.

Die Oststadtküche zeigte sich weiter großzügig, sodaß keiner Durst leiden mußte, nur als Maria mit einem Tablett voller kleiner Gläser erschien, hielt sich die allgemeine Begeisterung in Grenzen. Außer bei Benni, der sich beim Zauberwort (Wodka) für uns "opferte". Als dann auch noch Rucki mit seiner Ultra Familie (UF) auftauchte, wurde es Zeit zu gehen.

Kurzfristig teilten wir uns auf, da noch was aus dem Vereinsheim, in dem sich auch Artur mit Elli aufhielt, zu holen war. Anschließend wurde sich wieder am Eingang getroffen, um sich gleich wieder aufzuteilen. Schließlich wollte das triste Stadion wieder verziert werden. Diesmal wurde es natürlich auch bunter. Gelb, rot, schwarz und weiß. Prächtig. Eise fand auch gleich einen Freund, als er sein Banner aufhängte. Die Welt ist klein, war der doch anscheinend aus Kusel zu uns gezogen.

Dann rückte auch endlich der Anpfiff näher und die Fahnenschwenkerei ging in der Gluthitze los. Da das letzte Saisonspiel anstand, zog sich das natürlich hin. Es mußten schließlich die Spieler verabschiedet werden, die den Verein verlassen wollten. Als dabei der Name Marco Wist fiel, war ich erstmal geschockt. Damit hatte ich nicht gerechnet, ich dachte, der einzige Stammspieler, der uns verläßt, sei Marc Kern. Mit dem Anpfiff konnten die Fahnen endlich (ächz) abgelegt werden ... "leider" nicht für lange. Der Support konnte also losgehen. Schlachtgesänge und Getrommel (die Idarer habens einfach drauf) und Tore im 9-Minuten-Takt (fast), da kam man aus dem Schwitzen nicht heraus. Zum Glück lag die Perücke (schnauf) im Kofferraum. Mit dem Pausenpfiff suchte ich erstmal Schatten und fand ihn unter den Kastanien. Da machte ich auch Bekanntschaft mit "Smirnoff Ice" (danke Eise), auch wenns nicht mehr eisig war, wars lecker. Zum Zeitvertreib und Unterhaltung gab es zudem noch eine Fesselaktion. "Den Max binden wir an den Fahnenmast" hieß es, und schon stand dieser dort und wurde von Heiko fachgerecht mit Paketklebeband gebunden. Sah das putzig aus, besonders als er von einigen Kleinen umringt wurde. Da fehlte eigentlich nur die Zipfelmütze (GRINS)!

Irgendwie kam Max aber wieder vom Mast los und zurück zum Spiel. Unsere Mannschaft meinte es gut mit den Fahnenschwenkern und beschränkte sich auf das Tore "einfangen", was der Stimmung bei uns aber keinen Abbruch tat. Da Heilbronn zurück lag, gab es natürlich ein "Unterland is abgebrannt" und auch unser Oberbürgermeister, der über den Stadionsprecher vorgestellt wurde, bekam sein Fett ab (kommt nur bei freiem Eintritt ... OB is zum vollbluten da). Sowas wird erwähnt, und unsere weitgereisten Freunde werden einfach ignoriert. Zum Glück kann ich auch laut sein. Aber zurück zum Spiel. Die Denzlinger hatten sogar zwei hörbare Kinder auf der Tribüne, die von uns auch besungen wurden. Vielleicht hätten wir aber in der ersten Halbzeit auf Vergleiche mit Saudi Arabien verzichten sollen. Irgendwie waren die Gäste in der zweiten Hälfte sehr motiviert. Es nutzte jedoch nichts. 4:3 für uns und es war Feiern angesagt, nachdem die Trötfeilen fast Ärger bekommen hätten, aber der Böller kam gar nicht von denen. Der Rucki sprengt nochmal jemand in die Luft.

Da Keiner mit mir eine Ehrenrunde laufen wollte, sah auch ich davon ab. Also eingepackt und über den Platz. Nachdem das große Banner von der Tribüne entfernt, in meinem Kofferraum lag, traf ich alle beim Richterturm wieder, also ein Weizen gepackt und einen günstigen Platz gesucht. Unterwegs sah ich auch manches "Eisfink-Trikot" an unbekannten Körpern. Wie gehabt und wie erwartet, aber scheiß drauf. Für Sitzgelegenheiten mußte man auch selber sorgen, also auf zum "Sektstand" und Biertischgarnituren mit den Idarern organisiert (Gäste und müssen bei uns schaffen, tsts!) und in der Kurve in den Schatten gestellt. Als es so richtig gemütlich war, kam auch unser TS vorbei und brachte drei Kästen Dinkelacker (einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und umsonst schmeckt jedes Bier), die natürlich freudig begrüßt wurden. Leider zieht sowas auch Schmarotzer an. Besonders auffällig hierbei dieser Typ, der bei Ruckis Geburtstag für unflätige Bemerkungen 07 gegenüber beinahe vom Zoni aufs Maul bekommen hätte. Aber noch war es lustig. Es wurde manches Späßle gemacht und Schabernack getrieben, bis Max und Matthias gehen mußten. Die wurden noch standesgemäß verabschiedet. Von unseren Spielern traute sich fast keiner zu uns, rühmliche Ausnahmen bildeten da Oli und Tobi, Marco zur Verabschiedung und Marius gezwungenermaßen. Eine solche Zurückhaltung kannten die Idarer natürlich nicht (deren Spieler sind wirklich anders drauf) und ich glaube, das ist noch eine Einmaligkeit in Ludwigsburg.

Zum Abschied unseres Trainers wurde auch noch mit diesem diskutiert, was sich leider mit dem Abschied unserer Gäste etwas überschnitt. Dies erboste unseren "El Presidente" derartig, daß er sich eine Auszeit nahm. Ich schaute mir bei der Gelegenheit die neue Werbewand genauer an und einige Trunkenbolde bolzten vor dem Tor herum. Dadurch war unser Platz leicht verwaist, was die oben erwähnten Schmarotzer auf den Plan rief. Ich schätze mal, daß das Pack (die Meisten hab ich vorher noch nie gesehen) einen Kasten vernichtet hat, jedenfalls bekam ich die allerletzte volle Flasche. Als ich mich damit zu den kickenden Kameraden begab und berichtete, hielt sich deren Begeisterung verständlicherweise in Grenzen. Jedenfalls begab ich mich nach Leerung der Flasche und anschließend der Blase, nach Hause. Ich frage mich jetzt nur, wo mein Laserschwert geblieben ist.

Fazit: Trotz weniger Schwachstellen war es mal wieder ein geiler Tag bei 07. Mein herzlicher Dank geht an die Idarer (ob euer TK jemals diesen Ground bekommt?), die immer so tolles Wetter mitbringen; und an meine schwarz-gelben Sportsfreunde, die immer für Stimmung sorgen.

Bilder gibt es bei der LGA-Zentrale und bei den Abseitsstehern. Vorbeizuschauen kann ich nur empfehlen.