Abschied von Eisfink

Freitag, 6. Juni 2003. Kawafest in Schwieberdingen. Die Geburt eines Masterplans für Samstag.

Frühzeitig los ins Stadionbad, etwas schwimmen, etwas entspannen und dann frisch (man will ja seine Gäste nicht mit übelstem Körpergeruch vertreiben) und locker zum Spiel.. Dann hat mein Auto auch einen geschickten Parkplatz. So weit die Theorie. Von Stunde zu Stunde und von Bier zu Bier wurde der Plan natürlich unwahrscheinlicher. Irgendwie muß ich dann über die Felder nach Hause geschwankt und gewankt sein, zumindest sahen meine Schuhe entsprechend aus.

Übelst fühlend begann also der 7. Juni und langsam dämmerte mir auch mein "Masterplan". Irgendwie hab ichs auch bis 11 Uhr zum Stadionbad geschafft. Dummerweise war dieses geschlossen und der Plan geplatzt wie eine Seifenblase. Also nochmal nach Hause, geduscht geschützt und wieder los.

Zirka halb Ein Uhr war es, als ich erneut beim Stadion parkte. Beim Vereinsheim traf ich dann Heiko und es ging zum Stadion. Außer der großen Zaunfahne war wieder nichts dabei und ich holte das Absperrband für den Gästeblock. Im Stadion wurde also traditionell die Tribüne geschmückt und anschließend der Gästeblock hergerichtet.

Für die Idarer wurde natürlich rot-weißes Absperrband verwandt.

Fertig mit der Aktion ging es zurück und die ersten Gäste waren auch schon zu sehen. Treffpunkt war natürlich erstmal der Ausschank.

Während die etwas fleißigeren Abseitssteher ihre Fahnen zur Tribüne brachten.

Es wurde noch etwas am Ausschank verweilt,

während man auf die "Zuschauermassen" wartete. Als unser Zoni sich meldete, waren wir ziemlich überrascht, weil der den Max am Bahnhof getroffen hatte. Schon witzig, da fahren die Idarer zu viert mit dem Auto und einer kommt mit dem Wochenendticket angereist.

Seltsame Organisation. Zwischendurch baute ich ein paar Biertischgarnituren auf und es kamen noch ein paar 07er. Was beim Saisonabschluß von Ludwigsburg allerdings ein häßliches T-Shirt mit noch häßlicherem Stuttgarter Wappen zu suchen hat, versteh ich immer noch nicht.

Zum Glück gibt es aber auch noch normale Fans.

Jedenfalls wurde dann gen Gegengerade aufgebrochen. Der Gästeblock wurde von unseren  Gästen auch gleich angenommen.

Das hätte doch für Ulm auch reichen müssen (grins)!

Das Spiel begann dann auch schon und die Stimmung war ganz prächtig. Traditionell sollte bei strahlendem Sonnenschein gesiegt werden. Immerhin waren ja die Idarer da und da gabs noch nix Anderes im Ludwig-Jahn-Stadion. Nach 12 Minuten war es auch schon so weit. Mirnes Mesic erzielte das 1:0, weil Artur grad nicht hinsah. Eine Minute später tat es ihm Mustafa Parmak gleich und wieder sah Artur nicht hin. Wunderbar. Dummerweise wurde er dann doch aufmerksam und sah dann den Doppelschlag (18. und 25. Minute) zum Ausgleich. Immerhin nutzte den abstiegsbedrohten  Teningern nur ein Sieg. Fans hatten die natürlich keine dabei und so blieb die Lärmerzeugung mal wieder unsere Sache. Die Idarer Trommler waren auch nicht so schlecht drauf und so kam es, daß es spaßig bis zum Halbzeitpfiff war.

In der Halbzeitpause ging es wieder zum Ausschank. Dort fiel mir dann auch endlich auf, daß die Ultras Freudental eigene Kappen haben. Daß Uwe dazugehört, war mir aber neu.

Außerdem kam nun auch Jochen endlich ins Stadion. Hat wohl nicht mitbekommen, daß der Anpfiff vorverlegt wurde. Dafür wurde er gleich mit dem Spielstand bekannt gemacht während er durch die Kurve wanderte. Mit frischem Bier versorgt, endete für uns die Pause unterm Richterturm, wodurch wir beim Ludwigsburger Lied unsere Sangeskünste dort unten zum Besten gaben. Irgendwie war das Publikum da nicht sehr begeistert und als zum Anpfiff ein traditionelles "Auf die Gelbe!" von mir erschallte, waren die uns endgültig feindlich gesonnen. Man konnte die förmlich aufatmen hören, wie wir gingen. Unterwegs versuchten wir nen gegenseitigen Singsang mit den Fans, der auch schleppend in Gang kam. Immerhin.

Zurück an der Mittellinie stand es dann auch schon 3:2 durch Gilbert Bayrak. Tja, natürlich waren heute drei Punkte für uns drin. Zur Feier des Tages gab es dazu die Spielstanddurchsage von Fanseite. GEIL! Dann wurde es irgendwie ruhiger.

Aber mühsam gelang eine weitere Motivation. Bis zur 66. Minute waren wir also wieder in Fahrt und es fiel durch Mirnes Mesic das 4:2.

Wenn man bedenkt, wo wir stehen könnten, wenn wir den Durchhänger inmitten der Saison nicht gehabt hätten. Naja, das Spiel ging weiter und in der 84. Spielminute gab es einen Foulelfmeter für Teningen, über den sich aber irgendwie nicht so aufgeregt wurde, wie sonst üblich. Fünf Minuten vor Saisonende sieht man irgendwie manches entspannter. Als dann gegen Ende unser Traditionsdauergesang erschallte, fühlte sich wohl dadurch Sandro Villani beflügelt und der Endstand von 5:3 war hergestellt. Der Abstieg für Teningen, Platz 5 für uns. Außerdem fast der Spieltagsieg für Heiko, aber er war ja nicht optimistisch genug für dieses Spiel. Egal, das Spiel war aus und man ging nach Haus ...

... aber nicht gleich. Erst wurde noch die Saison jubilierend abgeschlossen.

Es hatte auch niemand was dagegen, daß die Fans auf den Platz gehen. Da gibts ja bekanntlich auch andere Vereine.

Ruckis Adoptiv-BvB-Kinder waren auch vor Ort, im Gegensatz zu ihrem großen Vorbild. Da haben die Freudentaler wirklich was verpaßt.

Irgendwie müssen auch die Trikots verteilt worden sein, aber natürlich nicht an mich. Aber wenn man schon vor der Saison darum betteln muß, dann scheiß ich da drauf.

Dann ging es zum, inzwischen üblichen, Treffpunkt nach dem Spiel.

Ohne unseren Chef de Cuisine, Roland Schulz, hätte wahrscheinlich gar niemand mitbekommen, daß die Saison heute endete. So gab es wenigstens Freibier, das aber diesmal nicht offen hingestellt wurde und so keine Schmarotzer davon tranken. Dabei fiel mir noch auf, daß wir eigentlich keine Abgänge haben. Zumindest wurde überhaupt kein Spieler offiziell verabschiedet. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo es noch nen Blumenstrauß zum Abschied gab.Wenigstens konnte ich mich mal wieder von unserem Hauptsponsor verabschieden.

Wie auch immer, die Autofahrer unter den Idarern und etliche 07er machten sich bald darauf ins Vereinsheim auf. Die Mannschaft wollte den Tag in des Trainers Garten ausklingen lassen und ich blieb natürlich beim Freibier. Das galt mir mehr als das Länderspiel in Schottland. Max sah das genauso und leistete mir Gesellschaft. Später bekam er eine LGA-Freifahrt zum Bahnhof. Mit wenigen verbliebenen vereinten Kräften konnten wir das Freibier letztlich vernichten.

Zwischendurch wurde auch etwas Spaß gemacht. Besonders mit unserem Stadionversprecher, der des Fußballs Kern in Marco umbenannte.

Als ich es dann doch noch zum Vereinsheim schaffte, war da doch noch eine kleine Fankolonie vorhanden.

Da ich schon recht voll war, konnte ich keinen übermäßigen Umsatz mehr machen. Trotzdem wurde noch ein Stiefel gepackt und als der zweite kam, machte ich mich auf die Socken.