Heimspiel im "Tauberstadion"

Nachdem ich die Banner bei Heiko abgeholt hatte, führte mich mein Weg zum Vereinsheim, wo bereits Artur, Zoni und Schemi warteten. Als ich mir, da ich dachte, fahren zu müssen, ein kleines Apfelsaftschorle bestellte, war spontan ein gewaltiges Gezeter vor Ort infolgedessen ich ein kleines Spezi (bäh) trinken durfte. Kurz nach halb eins ging es dann los. Überraschenderweise war doch unser Artur der Fahrer (hätt ich das gewußt, hätt ich was Anderes bestellt). Unterwegs wurde bei der Aral auf der Schwieberdinger Straße gerastet und Proviant (zwei Jever meinerseits und ein Sixpack Bitburger vom Schemi) aufgenommen. Dann ging es zügig (Artur fährt wahrlich einen heißen Reifen) nach Lauda.

Vor Ort wurde erstmal die Lage sondiert. Paule ward auch rasch erspäht und Gästekarten (danke dafür) in Empfang genommen. Familie Jule war anscheinend auch schon da (Jule war zu schnell beim Zahlen) und bei strahlendem Sonnenschein machte ich mich unverzüglich ans Verteilen der Banner. Die Verhältnisse in Lauda sind für Fans reichlich beschissen. Auf der Gegengeraden gibt es quasi zwei Stufen (irgendwie sieht das ziemlich provisorisch aus) und dahinter ein niedriger Zaun aus Drahtgeflecht ("drüben" heißt das bekanntlich Maschendrahtzaun) mit eingelassener offener (!) Türe. Der Brennesselbewuchs war aber beeindruckend. Glücklicherweise sind unsere zwei Zaunfahnen nicht höher, so reichten sie bis zur oberen Stufe herab und wurden später natürlich von Zuschauern verdeckt ... ein Elend (wie Heiko sagen würde).

Mustafa Parmak gesellte sich zu uns und ich machte ihn darauf aufmerksam, daß sein Arbeitsplatz wo
anders sei. Daraufhin erfuhren wir, daß er nicht einmal im Kader war. "Der Postler" stellte sich mal wieder abseits und kurz vor Spielbeginn erreichten auch Ruckis "Ultra-Familie" und die Oststadtküche (ohne Maria) den Schauplatz und der restliche Zaun wurde schwarz-gelb. Erwähnenswert ist vor dem Anpfiff die Verunglückung (Absturz) des putzigen Micklas, der sich an eine Zaunfahne lehnen wollte, die nachgab und er sich (pardauz) unter den Stufen vor dem Zaun wieder fand. DAS hätte auch übel ausgehen können. Dieser lebensgefährliche Sportplatz (Tauberstadion ist ja wohl eine gehörige Übertreibung) gehört endlich saniert (die Bande gehört auch mal wieder repariert)!

Die erste Halbzeit war übelst. Angefangen beim "Stadionsprecher" (SPORTVEREINIGUNG, DU ARSCHLOCH!) bis zu den Akteuren. Es spielten nur die Gastgeber und wir können froh sein, daß unser Robbi wieder einmal einen verdammt guten Tag in unserem Kasten hatte und es zur Pause nur 2:0 (und nicht 5:0) stand. Unsere raren Chancen wurden traditionell vergeben. Der Support war auch ziemlich mies. Außer diversen Aufklärungen (ES GIBT IN DER OBERLIGA BADEN-WÜRTTEMBERG KEINE SPIELVEREINIGUNG!) sporadischen "0 0 07" und zwei drei Gesängen, war nichts zu hören. Das Beste am Spiel war das Gespann aus Karlsruhe (der Schiri hatte wahrscheinlich Mitleid mit uns), das im Zweifel immer für uns entschied (daß ich so was mal sagen würde, hätt ich auch nicht gedacht). Nicht schlecht fand ich auch die Bierversorgung. Wie einst in Marbach wandern in Lauda zwei Jugendliche während des Spiels mit einem leiterwagenähnlichen Gefährt voller Getränke, innen an der Bande entlang durch den Innenraum und das dortige Bier ist durchaus trinkbar.

Zur zweiten Halbzeit hatten wir die Schnauze voll von der vorherrschenden Friedhofstimmung und es wurde über die 45 Minuten ein geiler Dauersupport hingelegt, mit dem wir auch die Eingeborenen aufweckten. Wie schon in Dorfmerkingen lernten auch die Laudanesen von uns, wir man die Bande rhythmisch nutzen kann. Witzigerweise war auch das Spiel besser, nachdem auch Haris Krak und Sandro Villani eingewechselt waren. Letzterer verkürzte auch auf 2:1. Obwohl wir gegen zehn Gastgeber beständig auf des Gegners Tor drängten (warum erst jetzt und nicht schon in der ersten Halbzeit), sprang leider nicht mehr heraus. Nach dem Schlußpfiff kam die Mannschaft noch zu uns, um sich zu bedanken. Auch mit dem Trainer wurden einige Worte gewechselt.

Als wir dann eingepackt hatten, stellten wir fest, daß die Bauern nicht einmal Kleingeld hatten, um unser Pfand (20Cent) zurückzugeben. Naja, irgendwie wurde man sich dann doch einig (und ich schulde jetzt Marco 20Cent). Außerhalb des Geländes wunderten wir uns über den Mannschaftsbus aus Calw (!). Den Unternehmer hab ich tatsächlich vergessen. Als ob Ludwigsburg keine namhaften Fuhrunternehmer hätte, tsts. So ging es ohne Punkte zurück nach Ludwigsburg, wo dann noch ordentlich gezecht wurde (die Obstler hätten aber nicht sein müssen). Ich nutzte auch noch die Gelegenheit, die Plakate, die nächsten beiden Busfahrten betreffend, aufzuhängen. Als wir dann zu Arturs Wagen wanderten, sahen wir unsern Paule vom MTV kommen. Da erfuhr ich dann aus unserer Mitte, daß auch die Mannschaft häufiger dort verkehrt. Als ob wir keine Vereinsgaststätte hätten, tsts! Jedenfalls war ich ziemlich froh, wie ich letztlich zu Hause ankam.

Mein persönlicher Dank gilt an dieser Stelle Artur, für seine Chauffeurtätigkeit (grins)!

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von Rucki/U-F am 30.Sept.2002 22:59

TsTsTs, daß Ihr aber auch immer alle so schnell abhaut, also ich weiß net, für uns U-F ler und Oststadtküchler fängt das Spiel nach den 90 Minuten immer erst richtig an.
War noch einiges los in der Laudaneser Vereinsheim. Dort konnten wir uns noch mit einigen Spielern von
07 und mit uns sehr zugenigten (neeeeeeee, is jetzt ausnahmsweis mal net ironisch gemeint) Laudanesichen "Fans" unterhalten. Die meinten, gegen 07 zu spielen wäre immer etwas besonderes, wegen der speziellen
Atmosphäre im "Tauberstadion" und sie wären auch deshalb immer gern im Jahnsatdion, wenn Lauda dort spielt. Einer von denen fährt sogar schon seit 30 Jahren immer wieder mal zu 07 runter ( is halt noch ein aus 2.Liga-Zeiten übriggebliebener der konnte noch die ganzen Mannschafsaufsellungen aus dieser Zeit
runterbeten).
ja, es ist immer wieder interessant, sich unter die Eingeborenen zu mischen bei den Auswärtsspielen.