Zugfahrt

nach Freiberg

Samstag, 16. August 2002. 9 Uhr am Hauptbahnhof Ludwigsburg. Mit Sack (Zaunfahnen) und Pack (Proviant) traf ich den "Postler" (Micha) am Bahnhof. Mein Rat war, das Kraftfahrzeug nach dem "Schillerdurchlaß" zu parken, da am Bahnhof die Kosten wohl explodierten (trotz Samstag). Anschließend traf ich noch Matthias auf dem Bahnsteig und war darüber (3 Mann) etwas enttäuscht. Kurz vor der Ankunft unseres Zuges traf noch Sigi ein, der von mir, wegen seiner gekauften "SchönenKarte" erstmal zusammengeschissen wurde. Da aber die "Ultras Freudental" zusteigen wollten, war er dafür entschuldigt.

Die Fahrt begann mit einem Radler. In Sachsenheim stieg tatsächlich die "Ultrafamilie" zu und darauf wurde natürlich ein Bier getrunken. Bis Karlsruhe gaschah nichts Erwähnenswertes mehr. In Karlsruhe wurde von mir erstmal ein Apfelschorle geleert, wie wir auf dem Bahnhofsvorplatz rasteten. Aus dem, von uns sonst frequentierten, gastronomischen Betrieb, rief uns ein blaugewandeter Zeitgenosse an, worauf ich ihn fragte "was bist denn Du für Einer?". Es stellte sich heraus, daß dies ein Österreicher, wohnhaft in Nöttingen und Schalke-Fan auf dem Weg nach Kaiserslautern (ich mag keine Pfälzer) war und er uns irrtümlich für Dortmunder (die haben die Farben nicht verdient) hielt. Nachdem er darüber aufgelärt war, daß wir 07er sind und mit der pforzheimer Goldstadtbrigade eine Fan-Freundschaft haben, mußte er zu seinem Zug gen Pfalz.

Bis Offenburg ereignete sich nichts Erwähnenswertes (Bier floß natürlich weiter). Von Offenburg beförderte uns ein komfortables Schienenfahrzeug. Die Verbindung Offenburg-Basel muß für die "Bahn" recht wichtig sein. Jedenfalls kam der Zeitpunkt, an dem das eingelassene Bier Auslaß verlangte. Ich stand also vor der Zugtoilette, bewegte die Klinke, die Tür gab nach und ein Insasse schloß sie wieder und verriegelte sie. Soweit nicht ungewöhnlich. Wie die Tür allerdings sich öffnete und ein "südländischer Typ" im Rüschenhemd, die "Zelle" verließ, bemühte ich mich um Einlaß. Daraufhin verließ ein Insasse das "WC". ??? mehr fällt mir zu diesem verwirrenden ekelhaften Vorfall nicht ein.

In Freiburg gab es Stimmen, die vor dem Spiel zum Griechen wollten, da die Redner hungerten. Bei einer Auswärtsfahrt ist aber erstmal wichtig, den Ground zu erreichen und zu beflaggen. So fuhren wir also direkt gen Mösle-Stadion und kamen rund zwei Stunden vor Anpfiff an. Rucki hängte also seine Flaggen an der Mittellinie Gegengerade (traditionell) auf. Und ich platzierte das "LEGION GELBE ADLER"-Banner hinter dem Tor rechts der Tribüne. Wie ich die "Ex-Trötfeilen-Schwenkfahne" von Rucki und Sigi am "Maschendrahtzaun" hängen sah, war mir klar, das hängt zu tief. Also das engmaschige Drahtgeflecht erklommen und den Haufen Stoff höher gehängt (Artur hätte seine Freude daran gehabt ... remember Dorfmerkingen). Anschließend verließen meine Mitreisenden den Ground zugunsten der Vereinsgaststätte des benachbarten Tennisvereins. Ich hängte das LGA-Banner hinter das andere Tor und ruhte anschließend dahinter im Schatten und genehmigte mir das letzte meiner Radler. Irgendwann traf dann unser Mannschaftsbus ein und später kam ein Kassierer auf mich zu und erhielt mein gesamtes Kleingeld (4,99 Euro) für eine Eintrittskarte und ein Stadionblatt. Anschließend tauchte unser Rucki, mit einem Weizen für mich, wieder auf und wir begaben uns unter die Tribüne, wo unterwegs ein einheimisches Pärchen (hoff ich mal für den Kerl, daß das stimmt) von den NBU begrüßt wurde. Vor Ort wurde noch mit einem Schalträger meinerseits diskutiert (Bad Kanackstadt muß Konkurs anmelden, war seine Nachricht) und ein Schal getauscht. Da der das neue Logo des bezahlten Fußablls (is wirklich häßlich amerikanisch) gut fand, begaben Rucki und ich uns zur Gaststätte. Dort konnte im Videotext des Freiburgers (Süd-Sturm ... die Abkürzung fand er aber nicht wirklich witzig ... einen Nord-Sturm gibts in Freiburg scheinz auch, dessen Abkürzung aber nicht besser klingt ... GRINS) Information leider nicht verifiziert werden. Aber wenigstens ist dort die sanitäre Anlage vorbildlich (war ein schöner Schiß meinerseits). Bei der Rückkehr ins Stadion durfte der Rest meiner Reisegesellschaft am Hintereingang auch ihr Eintrittsgeld entrichten.

Artur brachte Elli und Zoni (wie besprochen) mit und Jule kam mit seiner Familie. Dann konnte das Spiel beginnen. Mit dem Winker auf unserer Seite (Waldschrat mit kleiderschrankmäßigen Ausmaßen) wurde spontan Freundschaft geschlossen und es kamen noch vier unbekannte Jungs zu unserem Standort, die ich spontan für Gegner hielt. Es stellte sich allerdings heraus, daß die aus Neckarrems kamen (vielleicht (hoffentlich) kommen die jetzt öfter). Das Spiel begann also mit
einem schnellen 1:0 und nicht viel späteren 1:1 (FE Büttner) und sehr guter Stimmung auf der Gegengeraden. Wir konnten ja nicht wissen, daß keine wirkliche Chance folgen sollte. Der Höhepunkt des Spiels war zweifellos das 3:1, das aus einem Abstoß resultierte, der an einer freiburger Birne ab- und in unser Tor prallte. Die zweite Halbzeit stand von Fanseite aus unter dem Motto "Sinnlossupport". War extra spaßig und es kam die Mannschaftsunterstützung dennoch nicht zu kurz. Aus Freiburg war über die 90 Minuten nichts (außer gegen Ende von ein paar Kindern) zu hören. Hinterher wurde erklärt, die hätten sich für Montag (Scheiß Kirch!!! Wäre das Montagsspiel am Sonntag gewesen, hätte ich das WE in Freiburg verbracht) geschont. Naja. Nach Spielende (5:1) wurde die Mannschaft wieder aufgerichtet und mit dem Trainer etwas diskutiert. Später trennten sich die Autofahrer (PACK) von uns Bahnfahrern, sodaß wir zurück beim Bahnhof ... beim Griechen, unter uns waren. Geiles Essen, wenig Zeit. Um 7 fuhr der Zug gen Offenburg und ich mußte ein halbes Hefeweizen zurücklassen. Das Essen (Gyros, Zatziki, Pommes und Salat) hatte ich selbstverständlich in meinem Leib.

Die Fahrt bis Karlsruhe war extrem trocken und dadurch natürlich seeeehr lang. Das konnte auch durch diverse Gesänge und ekelhafte Einsichten (Rüschenhemd war wieder zu zweit auf dem WC) kurzweilig genug gestaltet werden. Erst in Karlsruhe besserte sich die Lage. Ich zog zielstrebig zum traditionellen Proviantauffrischer im Eck. Es folgte mir niemand (tsts). Vor dem Kühlregal stehend entschied ich mich für ein Radler (Löwenbräu) und zwei Volksfest- (oder so) Bieren (6,1%). Zurück Richtung Gleis 10 traf ich Ruckis Nachwuchs bei der Spielzeugbahn und den Rest bei einer Bahnhofskneipe in Gesellschaft einiger Schalker und einem Lauterer (tsts). Die wurden natürlich auch darüber aufgeklärt, daß Dortmund die Farben nicht verdient hat, wir eine längere Tradition haben und alle Clubs aus Stuttgart scheiße sind. Wie es dann weiter ging, wurde Ruckis Nachwuchs fast vergessen (TSTS) und ich wurde angemacht, wie ich mein Bier aufmachte. War ich tatsächlich der Einzige, der an seine Allohohlversorgung dachte (tsts). Wir hatten ein Abteil für uns ... mal wieder, und es wurde manch Liedlein geschmettert. Daß ich beim Öffnen meines letzten Bieres nicht gelyncht wurde, wundert mich heute noch. Jedenfalls verließen die Ultras Freudental den Zug in Sachsenheim und der Rest erreichte Ludwigsburg ungeschoren. Ein Abschiedsumtrunk wurde verworfen, da Sigi zu seiner Maria (gute Besserung!), und Micha nach Hause wollte. So brachte mich Micha zum Pub's und damit endet dieses geile Erlebnis.

Ohne Kirch (SCHEISS DSF!!!) wärs ein megageiles Fußballwochenende in Freiburg geworden. So wars "nur" ein geiles Auswärtsspielerlebnis. Alle "Nichtbahnfahrer" tun mir leid und Sandhausen wirds Samstag büßen müssen!

Auf die Gelbe!!!