|
1. März 2003. Mission Heimsieg in Sandhausen sollte heute
starten. Jule hatte sich bereit erklärt, mich mitzunehmen und für 14 Uhr
angekündigt. Um viertel drei ging es dann also im Familienmobil gen
Badenserland. Zuvor mußte Jule noch bei "meiner" Aral-Tankstelle Proviant
aufnehmen, obwohl er eines meiner Auswärts-Biere (Schwaben Bräu Das Helle)
bekam.
Die Fahrt verlief mit allerlei Dummgeschwätz (wo ich bin gibts des halt),
von einem kleinen Stau abgesehen, recht unspektakulär und das Bier
schmeckte. In der Nähe von Sandhausen wurde dann festgestellt, daß nach
Sandhausen eigentlich jedes Mal anders gefahren wird und die Tradition
natürlich verpflichtet. Bei Hockenheim ging es diesmal Richtung Pfalz und
bei der nächsten Gelegenheit wieder runter, da klar war, daß wir falsch
waren. Verwirrt, auf diesem
für alle neuen Weg, fanden wir dennoch beizeiten (fast ne dreiviertel Stunde
vor Anpfiff) zum Stadion am Hardtwald. Auf dem Weg zum Parkplatz erspähte ich
am Eingang gleich unsere Anne Belz und dachte, sie würde
mit Gästekarten da auf uns warten. Wie wir dann das Fahrzeug geparkt hatten
und zum Stadion kamen, war aber niemand unseres Vereins mehr zu finden.
Scheiß drauf dachte ich, bezahlte 5,50 Euro und hörte mir vom
Kartenabreisser an, daß der vermutete, ich hätte "Raketen" in der Tasche.
Ich meinte, wir hätten schon alles abgebrannt, nichts mehr übrig und sie
bräuchten sich heute keine Sorgen machen. Damit war es gut und ich
schleppte alles zur Gegengeraden, wo schon Ruckis Sammelsurium am Zaun hing.
Von 07ern war aber weit und breit nichts zu sehen. Das erinnerte mich an das
Spiel der Pfullendorfer letzte Saison.
Erst nach der "Sprecherkabine" fand ich dann einen Platz für die "Legion
Gelbe Adler"-Zaunfahne und als die hing kam auch Jule dazu (natürlich
brachte sein Warten vor dem Stadion nix und ich frage mich, wie viele
Gästekarten wohl diesmal einfach verfallen
sind) mit der frisch geflickten und gewaschenen 07-Deutschlandfahne. Ich
machte mich noch daran die zwei Schwenkfahnen fertig zu machen und blamierte
mich gleich ordentlich, als ich die falsche Seite ausfahren wollte und
allerlei Einzelteile auf den Platz flogen. Entschuldigend sammelte ich die
Teile wieder ein und schaffte es letzten Endes, beide Fahnen vor Anpfiff
einsatzbereit zu haben. Nebenbei bemerkte ich noch, daß Sandhausen ein
Vereinslied hat. Da wirds Zeit, daß wir mit unserem Lombaburger im
Ludwig-Jahn-Stadion Samstag eine Tradition begründen!
Langsam kamen auch 07er (Frank, Rucki, Marco, Sigis, Micha, Matthias und wer
mir jetzt nicht einfällt) dazu und das Spiel konnte beginnen. Dummerweise
kamen diesmal auch noch die Trötfeilen dazu und wurden von
manchen herzlich begrüßt und aufgenommen. Naja. Aber immerhin war der
Stadionsprecher ungebildet und gab uns die Gelegenheit für manche
"Sportvereinigung, Du Arschloch!"-Rufe.

Mit dem Anpfiff begann also unser Standardsupport und das Spiel war recht
ausgeglichen bis zum 1:0 aus heiterem Himmel. Ein saudummes Tor und ich war
fassungslos. Dennoch sangen wir sporadisch unser Pensum runter. Die
Gastgeber gingen ziemlich rustikal zu Werke

und irgendwie bekamen wir einen
Elfer. Leider trat der
Gefoulte (Mirnes Mesic) selber an und der Torwart wehrte den Ball ab.
Vielleicht hätts au hinter neben mir net "fertig machen zum feiern" heißen
sollen. Schon wieder waren wir kurz geschockt. Bis zur Halbzeit brachten wir
es jedenfalls nicht fertig, den Ausgleich zu erzielen.
Als die 07er zum Bierstand am Eingang zogen, begab ich mich in die
Sandhausener Ecke, da da der Andrang nicht so groß war und ich aus der
Perspektive ein Bild machen wollte. Der Einschenker meinte, daß wir für zehn
Leute ganz schön stimmgewaltig seien und ich gab ihm natürlich Recht.

Nachdem alles klappte, machte ich mich auf den Rückweg und war noch
siegessicher.
Die zweite Halbzeit begann ganz schlecht. Traditionell kommt mit dem Anpfiff
ein "Auf die Gelbe" gefolgt von 0 0 07. Diesmal meinten manche, mit dem
zweiten Teil anfangen zu müssen (klang so natürlich beschissen). Ob
Trötfeilen anstecken? Zumindest kam noch der Ausgleich und die Sandhausener
dezimierten sich durch rüde Spielweise selber, was wir aber nicht ausnutzen
konnten. Nachdem ich noch ein Bier aus der Ecke geholt hatte (die haben auch
professionelle Tornetze),

wurde unser Support auch endlich richtig gut.

Da wurde gezeigt, daß wir über ein recht
umfangreiches Repertoire verfügen und ein herumstehender Mülleimer mußte als
Trommelersatz herhalten, was gar nicht schlecht klang.


Vom Spiel her suchten
unsere
Jungs trotz bis zu drei Mann Überzahl immer den Zweikampf anstatt den Ball
laufen zu lassen und die Sandhausener blieben über Konter immer gefährlich,
sodaß das Unentschieden eigentlich so gesehen leistungsgerecht war.

Kurz vor Schluß kam es auch zu tumultartigen Szenen vor der Tribüne, was
auch auf unserer Seite drei "Chaoten" dazu bewog, mal wieder über das "Mäuerle"
zu steigen. "Unseren" Order an der Mittellinie interessierte das aber
überhaupt nicht.

Was der Schiedsrichter, auf Veranlassung seines
Assistenten, da aufzuschreiben hatte,
ist mir natürlich nicht klar. Das Spielfeld wurde schließlich von keinem
Zuschauer betreten. Besonders nervig fand ich auch Ruckis Frau. Die hat fast
die gesamte zweite Hälfte beständig "Manu" reingerufen. Rucki konnte das
nicht unterbinden und nur als ich
"Sigi, halts Maul!" hinaufrief (daran kann man wohl erkennen, wie extrem
nervig das war, da sowas nun wirklich nicht meine Art is), war kurz Ruhe.
Soll se den doch adaptieren (absichtlich so geschrieben)!

Die Mannschaft wurde dann noch angemessen verabschiedet und auf der anderen
Seite erlebte das Schiedsrichtergespann, daß die Einheimischen nicht mit ihm
zufrieden war. Es flogen da etliche Becher herum. Naja, wir machten uns dann
ans Zusammenpacken und begaben uns gemächlich aus dem Stadion. Zuvor
fiel mir aber noch eine schwarz-gelbe Werbung auf, die ich noch ablichten
mußte.

Ansonsten passierte aber nichts mehr und die Rückfahrt gestaltete
sich wiederum, trotz mancher Sonntagsfahrer, ohne besondere Vorkommnisse. Ich
vertrieb mir die Zeit mich mit Jules Junge steinzeitmäßig (Balla balla) zu
unterhalten. War eine putzige Rückfahrt!
|
|