3-Mann-Mob am Waldhof

Nachdem allerlei Leute die Reise nach Mannheim abgesagt hatten, war ich froh, wie sich Jule meldete und es dann am Samstag gegen halb zwei los ging. Es ging natürlich erst mal zum Heiko, um die Zaunfahne einzusammeln. Auf der Autobahn gabs dann traditionell den ersten "Plopp" (das Helle is einfach geil). Nur ein Bier (irgendwie liefs nach dem Vorabend noch nicht so) später waren wir auch schon in der Garnisonsstadt (Amisiedlungen so weit das Auge reicht) Mannheim und ohne Zwischenfälle am Stadion.

Auf dem Parkplatz stieß auch gleich der Postler dazu und ich verteilte meine Gästekarten. Ich hatte 8 (die hätten wir in Sandhausen haben sollen) und wir waren zu dritt (hätten wir auch drei Männer und ein Baby nachspielen können). Reichlich peinlich, aber was solls. Ein Waldhöfer kam auch noch zu uns

und fragte nach der Fan-Freundschaft zum VfR und meinte, von denen seien viele im Internet zu unserer Unterstützung angekündigt worden. Da ich davon gar nichts gehört hatte, wurde ihm erzählt, daß das recht unwahrscheinlich sei.

Diesmal war das Kassenhäuschen besetzt und der Aufgang zum Gästeblock war auch offen. Voher kamen wir am Wurst- und Bierstand vorbei, auf dem nur ein Topf stand und noch niemand zuständig war.

Wir waren halt zu früh. Deshalb zogen wir erst mal in die Kurve und machten uns daran, die Zaunfahnen aufzuhängen. Vorher wurde noch Haris Krak auf unsere Art angepöbelt.

Jule meinte, "Du spielst? Ich dachte, Du seist krank." Worauf natürlich von mir die Bemerkung kam, daß er, wenn er nicht krank sei, überhaupt nicht bei uns wäre (als 07er kannst Du nur krank sein). Witzig wie immer! Gespielt hat er dann aber doch nicht. Das Stadion machte immer noch einen heruntergekommenen Eindruck und das Fangnetz war etwas verschlissen.

Zwischendurch machte auch der Stadionsprecher einen Spaß und verkündete die Anwesenheit eines "Hewwels" (VfRler), der wohl mal ein gutes Spiel sehen wollte. Ob der Betreffende das auch witzig fand, weiß ich nicht. Jedenfalls gingen wir nochmal Richtung Eingang.

Nachdem der Stand (Tisch) besetzt war, gings mit etwas Proviant (ich ohne) zurück in die Kurve.

Mit dem Anpfiff kam natürlich die übliche Einleitung unsererseits (geiler 3-Mann-Chor), nach der ersten Chance ein He-ja he-ja Null-Sie-ben meinerseits, wonach ich mich bei meinen Kameraden bedankte und das wars. Mehr Stimmung gabs leider nicht. Nur, als die Waldhöfer bei einer Standardsituation rythmisch klatschten, applaudierten wir einmal souverän. Wenn ich da an unser Auftreten letzte Saison denke ... traurig.

Die erste Halbzeit riß dann keinen vom Hocker. Feldüberlegen waren die Gäste (also wir), es kam aber nichts Nennenswertes dabei heraus und ich glaubte schon an ein langweiliges, torloses Unentschieden.

Zum Glück unterhielt uns Micklas mit einigen Versuchen, das Spielfeld zu stürmen ... putzig! In Sandhausen is ihm des ja gelungen und ich meinte, ob Jule vielleicht eine Karte zu Hause hat, in die er Fähnchen steckt, wo Micky schon einen Platz stürmte. Der hält den Jule schön auf Trab!

Während der Halbzeitpause ging es erst mal zum Auto (warum ich vorher kein Bier mitnahm, is mir bis jetzt noch nicht klar). Ich zum Proviant aufnehmen und Jule (der Windelwickler) um seines Sohnes Proviant zu entsorgen. Unterwegs sahen wir noch ein paar Einheimische, die einen erlebnisorientierten Eindruck machten, und wenn wir mehr und auch erlebnisorientiert gewesen wären, hätte man sich mit denen sicher vergnügen können (reine Spekulation), aber es ging natürlich ereignislos zurück in die Kurve. Endlich gab es dann wieder den ersehnten "PLOPP"-Effekt und die zweite Halbzeit konnte losgehen.

Wieder waren wir feldüberlegen und dann gab es sogar einen Platzverweis (gelb-rot) für einen Waldhöfer. Die waren auch nur am Meckern. Hätten die sich mehr aufs Kicken konzentriert

 ... aber das rächte sich dann. Erst lochte unser Pele (!!!) in der 65. Minute uns gegenüber ein und unser Mustafa Parmak (!!!) tat es ihm 11 Minuten später gleich. Geiles Spiel einfach und wir konnten ihm nicht den verdienten Rahmen bieten. Ein Jammer. Den Schlußpunkt setzte Mirnes Mesic in der 85. Minute mit dem hochverdienten 0:3.

Nach dem Schlußpfiff kamen die Spieler zu uns und ich fühlte mich beschämt, wie es hieß "danke für die Unterstützung". Zuletzt kam sogar Peter Lustig ... äh, unser Manager ... wie heißt ... jetzt, Fröhlich natürlich (grins) ... zum Abklatschen. Wenigstens scheint inzwischen das Verhältnis Fans-Mannschaft in Ordnung zu sein. Dank ich mal an dieser Stelle Marius Huptas, da nach meinem Monolog in Freiberg es kein Spiel (warn zwar erst 2, aber immerhin) mehr gab, wo die Mannschaft nicht nach Spielende zu uns kam.

Der Rest is schnell erzählt. Fahnen eingepackt, zum Auto gewandert, verabschiedet, gesoffen (Beifahrer kann eine streßige Tätigkeit sein), über die Bayer- und Bayernniederlage gefreut, allerlei dummes Zeug gelabert und zu Hause angekommen.

Mein persönlicher Fußballtag klang mal wieder im Bistro aus, wo ich mir den Rest gab. Schließlich stand am Sonntag wieder eine Fahrt als Beifahrer an!