Trauerspiel und Pokalaus in Au

3. Oktober 2002 kurz vor halb zwölf am Treffpunkt. Der Postler war schon da und nach und nach trudelten allerlei andere Fans ein. Auch der Bus mit einem bekannten Fahrer kam beizeiten und wurde gleich beladen. Völlig unerwartet und für viele überraschend kam sogar Fam. Rucki pünktlich (daß ich das noch erleben durfte). So machte sich rund ein Dutzend Leute frohen Mutes auf den Weg nach Au.

Leider gab es diverse Staumeldungen, sodaß unser Fahrer abseits der Autobahn ans Ziel gelangen wollte. Uns Reisenden war das jedoch egal, das Bier floß und die belegten Weckle (Fleischküchle machen stinkig) waren auch lecker. Traditionell machten wir wieder diverse Pinkelpausen, wodurch (und durch zwei Umleitungen) es zeitlich knapp wurde. Fünf vor drei (ungefähr) verließen wir also in Au den Bus und wurden vom Auer Kassierer erschreckt. 6,50 Euro für ein Pokalspiel mit zwei Oberligisten ist ganz schön happig.

Noch auf den Tribünenstufen stehend vernahmen wir auch schon die Mannschaftsaufstellung. Der Stadionsprecher hat übrigens dazugelernt und bot uns keine Gelegenheit für ein SPORTVEREINIGUNG, DU ARSCHLOCH! Schade eigentlich. Anschließend nahm ich unsere zwei Banner und den Postler und machte mich an die Verteilung. Das kleine LGA-Banner war am Hang hinter dem Tor gleich plaziert und das große sollte an den Zaun beim "Tower". Dummerweise hat der Tennisverein da sichtverhindernde grüne Tücher (?) hängen, sodaß man (die hätten den Unsinn auch innerhalb festmachen können) großflächig nichts anbinden kann. Also landete die Zaunfahne auch auf dem "Hang". Rucki und Sigi (der) verteilten ihr Fahnen ähnlich, hängten aber auch allerlei an den Zaun (die Fahnen sind halt nicht so lang). Bis wir am Fanstandort zurück waren, war von Zuschauern rein gar nichts zu hören, also wurde es Zeit, loszulegen (noch war man ja siegessicher). Trotz des inzwischen üblichen schlechten Spiels unserer Mannschaft war unser Support genauso üblich gut (auch wenn es zwei älteren Herren hinter uns nicht so recht paßte). Heiko bastelte sogar noch eine Schwenkfahne zusammen, was ein Gegentor zur Folge hatte. Zur Halbzeit lagen wir dann zwei zu null zurück.

Während der Pause hängte ich unsere Zaunfahne doch unter dem "Tower" auf, obgleich die Hecke sich heftig wehrte. Zurück ging es über den Platz von dessen Mittelpunkt aus ich mein Werk begutachtete und zufrieden weiterging um am Spielfeldrand noch einige Worte mit unserem "Paule" zu wechseln. Zum Anpfiff legten wir (nicht die Mannschaft) wieder ordentlich los ... bis zum 3:0. Dann wurden wir mal objektiv. Es war keine Motivation zu sehen. Es kam kein Spiel zustande. Die Leistung war unterirdisch und ich machte mich ans Einpacken um ein Zeichen zu setzen. Bis dahin war das einzig wirklich Erwähnenswerte Ruckis traditioneller Ausdemklofenstersupport (leider hatte der Verein nur eine Klopapierrolle). Später startete Heiko noch einen Ausdemklohumba (war geil). Von uns kam dann nur Sinnloses. Fußball, ... Steht auf zum Annalverkehr, und ähnlicher Müll. Dazu noch: Wir ham die Schnauze voll! Etwa eine Viertelstunde vor Spielende rief ich dem Schiri zu: Pfeif ab, die hen am Samstag a schwers Spiel, was dieser winkend in meine Richtung bestätigte (ich versteh mich mit nem Schiri?). Nach dem Abpfiff gabs noch "Das war ... Arbeitsverweigerung, das war Arbeitsverweigerung", was wohl verstanden wurde. Jedenfalls kam niemand zu uns.

Auf dem Parkplatz herrschte dann eine miese Stimmung. Unsere Spieler warteten schon am Bus (diesmal "der kleine Stuttgarter") und wir besangen noch das Schiedsrichtergespann (ihr seid nicht schuld), das auf dem Weg ins dortige Vereinsheim war. Nach allerlei Bemerkungen zum Spiel und der Feststellung, daß wir eigentlich die Busse tauschen müßten, ging die Rückreise los. Mit der geplatzten Hoffnung auf den DFB-Pokal ließen wir natürlich auch die schlechte Stimmung in Au zurück und begannen die obligatorische, feucht-fröhliche, Rückreise. Runde um Runde wurden die Hochstapler in allerlei leckeren Variationen vernichtet (singen macht durstig) und auch das Bier floß beständig. Dadurch gab es wieder einige Pinkelpausen, wobei wir uns erneut als Schrecken der Parkplätze erwiesen. Was unser Zoni auf dem Dach eines Klos gesucht hat, ist mir aber nicht ganz klar. Sah jedoch lustig aus, wie er uns von da oben was vorsang. Bei einem weiteren Parkpatz standen plötzlich zwei Baken auf dem WC (tsts). Gegen 20 Uhr waren wir dann zurück in Ludwigsburg und mußten feststellen, daß unser Vereinsheim bereits geschlossen hatte.

Da der Zoni kaum laufen konnte (ist beim Abstieg vom Klodach dumm aufgekommen), brachten Artur und ich den Patienten ins Krankenhaus. Da das dort einige Zeit in Anspruch nahm, nutzte ich die Gelegenheit, einigen Ärzten auf die Nerven zu gehen, da ich den Zoni einige Male für verschollen hielt (ich fand ihn aber immer wieder). Zum Glück hatte Artur noch Bier dabei und nach dem Röntgen bekam der Patient ein paar Medikamente und zur Freude der diensthabenden Krankenschwester verließen wir den Ort. In dem Moment (perfektes Timing) kam auch schon Sandra vorbei und brachte das Grüppchen nach Hause (nochmal besten Dank an dieser Stelle).

Fazit: Geile Busfahrt, scheiß Spiel!

Übrigens hat, unbestätigten Gerüchten zufolge, der Rucki einen Sponsor für den nächsten Bus gefunden. Warten wirs ab.

Folgend noch zwei Bilder (hab Dank, Frank), die die Stimmung gegen Ende illustrieren.