Ohne Stimmung wär hier gar nix los

Samstag, der 27. September 2003. Mein freies Wochenende wollte ich nutzen, um mal wieder mit Schwenkfahnen das Heimspiel zu begleiten. Dazu wurde kurz vor 12 das entsprechende Material beim Heiko abgeholt. Dann war ich anderthalb Stunden vor Spielbeginn am Stadion.

Am Kassenhäuschen wurden diverse Offizielle auf das fehlerhafte Wappen auf dem Stadionblatt aufmerksam gemacht und unser Stadionsprecher zur Kabine gebracht. Nachdem auch das LGA-Banner hing, ging es bei strahlendem Sonnenschein zur Gegengeraden. Immerhin mußte noch eine Teleskopstange gerichtet werden. Tatsächlich stellte sich heraus, daß ein Teil verkehrt herum drinsteckte, aber nachdem das Ganze auseinander genommen war, war es ein Leichtes das korrekt wieder zusammenzusetzen.

Bald darauf kam auch schon Matthias mit seiner Kinderschar und ich machte mich auf die Suche nach etwas Klebeband um die Fahnen zu fixieren. Dummerweise war da nix dabei. Unterwegs fiel mir dann auf, daß die, von Thomas Siegmund geschaffenen Werbeflächen nicht mehr genutzt werden

 und die Imbißbuden auch schon länger brach liegen.

Auf dem Rückweg mußte ich feststellen, daß unser Stadionsprecher noch immer an Geschmacksverirrung leidet. Perverse Musikauswahl. Artur stand dann auch schon vor dem Eingang.

Nachdem ich mich nochmal über die leeren Fahnenmasten

aufgeregt hatte, war auch nochmal der Flohmarkt dran.

Daß die den Scheiß immer bei unseren Heimspielen veranstalten müssen, werd ich nie verstehen. Erfreulich war dann aber das Siegerbier, das mir Thomas für den Eintrachtsieg am Bökelberg spendierte.

Vor dem Spiel wuden noch allerlei Befürchtungen bezüglich des Schiedsrichters geäußert. Bisher war der Herr Kirar bei uns immer negativ aufgefallen. Das konnte also was werden. Unser Chefpyromane hatte auch etwas dabei und Frank wurde auf die Tartanbahn geschickt, um schöne Bilder vom Intro zu machen. Zwischendurch begrüßte ich noch einen Pforzheimer, den ich noch von deren Ulm-Spiel aus der letzten Saison kannte. Von der Goldstadtbrigade war aber niemand zu sehen. Kein Sash, kein Ronny, nix. Schade eigentlich.

Mit dem Einlauf der Mannschaften ging also ein Haufen Rauch hoch, der auch gleich ein paar Zuschauer vertrieb. Dazu schwenkten Artur und ich die Fahnen.

Die zurückbleibende Sauerei sah auch ganz putzig aus.

Allein der Support kam nicht gleich wie gewohnt auf Touren.

Rucki kam mal wieder zu spät und erst als unser Jochen auftauchte ging es richtig ab.

Es wurde ausgepackt, was wir haben und die Mannschaft dankte es mit dem Führungstreffer in der 25. Minute durch Joannis Tsapakidis. Die Stimmung war dadurch natürlich weiterhin prächtig und von Pforzheim war, wie erwartet, nichts zu hören. Überraschenderweise fiel mir der Schiedsrichter nicht negativ auf, nur der Winker auf unserer Seite war oftmals nicht ganz auf der Höhe. Trotzdem bekam Pforzheim nichts auf die Reihe und es ging mit der Führung in die Pause.

Das Crailsheimer Engelbräu, das Jule dabei hatte, war auch recht schmackhaft. Außerdem fiel mir auf, daß wir das Ludwigsburger Lied nun beinahe komplett auswendig können. So verging die Halbzeitpause recht kurzweilig und zum Wiederanpfiff wurden wieder die Fahnen geschwenkt.

So richtig im Spiel war dann, außer Bomber Haris, eigentlich niemand und so erzielte er das 2:0. Damit waren die Gäste natürlich nicht einverstanden und reklamierten auf Abseits. Da das Tor aber zählte meinte ein Pforzheimer durch Gemeckere den Platz frühzeitig verlassen zu müssen. Selber schuld. Leider tun wir uns in Überzahl traditionell schwer und so kam es wie es kommen mußte. Schlafende Abwehr - 2:1. Zum Glück war das Alles, was die Pforzheimer hin bekamen und fünf Minuten später mußte deren Trainer seinem Spieler folgen. Durch sein Gezeter wurde er auf die Tribüne geschickt. Weiterhin wurde von uns angefeuert und gesungen, was das Repertoire hergab und "Das Helle" mundete auch ganz ausgezeichnet. In der 82. Minute faßte sich Marco Fischer mal wieder ein Herz, startete durch und schloß fulminant zum 3:1 ab. Geil! Damit war das Spiel dann auch entschieden, nur Pele mußte sich in vier Minuten später auch noch in die Torschützenliste eintragen. Es folgte der obligatorische Dauergesang bis Spielende und unter wehenden Fahnen kamen unsere Helden zum Verabschieden.

400 Zuschauer wurden also schon wieder nicht enttäuscht. Wenn ich da an früher denke, wo auf ein gutes Spiel meist ein sehr schlechtes folgte und man sich bei den Leuten entschuldigen mußte, die man nach dem guten Spiel anlockte. SO kann es weiter gehen.

Anschließend waren zwei 07er noch übermütig und meinten mit den Fahnen eine Ehrenrunde drehen zu müssen.

Besoffen schlaucht das natürlich und Jule nahm die Abkürzung hinter dem Tor und übern Platz.

Dennoch kam ich zuerst wieder am Ausgangspunkt an. Einig waren wir uns dann darüber, daß man sich da vorher entscheiden sollte, ob man joggt oder trinkt. Im Trinken sind wir jedenfalls besser.

Ich machte mich dann daran, das Material in meinen Kofferraum zu packen, wobei ich mich fragte, ob der Pforzheimer Mannschaftsbus schon immer so klein war,

und kam dann ins Stadion zurück, wo noch einige Ludwigsburger zechten.

Dummerweise gab es kein kaltes Weizenbier für mich, sodaß ich nicht mitzechte. Stattdessen wurde mit Spielern diskutiert ...

... und auch sonst allerlei Schabernack getrieben, wie beispielsweise das Gespann abgelichtet, ...

... mit dem Sturm des Richterturms für den Fall einer weiteren Sperrung wie gegen Ulm gedroht ...

... und auch nochmal der Platz des Flohmarkts begutachtet.

Als dann ein Mitfahrangebot von Familie Jule kam, nahm ich das natürlich an. Als Wegzehrung gab es auch noch ein halbes Baguette vom Klaus und auch der Vorstand präsentierte sich von seiner besten Seite.

Beim Ali wurden dann noch drei eiskalte dunkle Paulaner vernichtet

und der anschließende Heimweg im Bistro unterbrochen. Irgendwie mußte dann mein Geist abgeschaltet haben, da ich mich nicht mehr an die dortige Begegnung mit Heiko und Andrea erinnern kann. Ohne meine Kamera wüßte ich nicht einmal, daß die da waren

und auf den Bildern sah ich schon sehr verpeilt aus.

Jedenfalls muß ich wohlbehalten nach Hause gekommen sein und hab nach dem geilen Fußballtag bis Sonntag gut geschlafen. Es macht wieder Spaß 07er zu sein!