Hoppenheimer in Ludwigsburg

Samstag, der 1. Mai 2004. Für den Tag der Arbeit hatte sich die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim angesagt. Zusätzlich wollten auch ein paar enttäuschte Idarer auftauchen. Die Ankunft war am Bahnhof auf 13.17 Uhr terminiert. Gegen viertel zwei parkte ich unterhalb des Bahnhofs und auch ein Jule kam angebraust. Der wollte aber warten und so machte ich mich allein zum Bahnhof auf. Die Ankunft an Gleis 1 war gleich festgestellt und recht pünktlich kam der Zug auch an. Anstatt der 5 angekündigten kamen aber nur 3 Idarer heraus. Da hätte meine Karre für den Transport auch ausgereicht. Egal, man begrüßte sich und die Ankömmlinge (Max, Diego und Benni) waren erfreut über den überraschenden Shuttle-Service. Jule transportierte dann den Benni und der Rest stieg bei mir ein. Zur Symphonie der Verstopfung von J.B.O. ging es hinter dem Julemobil her und ich freute mich diebisch, wie dieses Richtung Sackgasse (durch ne Baustelle) abbog und war erbost wie, trotz Sackgassenschild die Baustelle bereits wieder beseitigt war. Dennoch waren wir zuerst auf dem Parkplatz und man machte sich, als Jule und Benni endlich auftauchten, Richtung MTV-Maibockfest auf. Der Maibock mundete allen vorzüglich und nur der Jule nahm zusätzlich ein Weißwurstfrühstück ein. Nach dem zweiten Glas machte man sich dann gemeinsam Richtung Stadion auf. Nur ich mußte den Umweg über mein Fahrzeug machen, da dort noch wichtiges Material wartete.

Am Stadioneingang wurde ich dann endlich meinen Karton mit allerlei Pyrokram los und während Jule mit den Idarern die Tribüne schmückte begab ich mich zur Gegengeraden um die Schwenkfahnen vorzubereiten. Überflüssig zu erwähnen, daß die drei Fahnenmasten am Eingang wieder nicht bestückt waren.

Leichte Schwierigkeiten mit einer Teleskopstange waren rasch überwunden und rechtzeitig zu Spielbeginn wehten zwei Fahnen im Wind. Außerdem kam die Kunde vom Stadionversprecher, daß bei Pyroeinsatz eine konträre Durchsage kommen müsse. Da haben wir den wahrscheinlich ordentlich überrascht, als tatsächlich gar nichts abbrannte. Dem schlossen sich auch die beiden Mannschaften mitsamt dem Schiedsrichtergespann an. Davon, daß ein fußballerisches Feuerwerk abgebrannt wurde, konnte wahrlich keine Rede sein. Dennoch bemühte man sich auf den Rängen den Funken überspringen zu lassen. Besonders ein, ausnahmsweise mal wieder anwesender, Rucki tat sich da zu Beginn hervor. Allerdings war er nach etwa 10 Minuten wieder verschwunden. Audienz beim Bürgermeister oder sowas ähnliches hieß es. Kurios, aber auch später war die Stimmung noch ganz prächtig und der Frank tat sich ausnahmsweise positiv als Trommler hervor. Leider kann der Bursche mit Lob nicht richtig umgehen, was die Umstehenden ordentlich amüsierte. Es wurde insgesamt so ziemlich unser komplettes musikalisches Programm zum Besten gegeben und zwischendurch gab es auch mal einen Humba. Die Stimmung war also ganz in Ordnung ...

... und die Halbzeitpause rückte näher. Es ereignete sich auch nichts mehr und tatsächlich ging es torlos in die Pause.

Als erstes mußten nun die Schwenkfahnen aus der Gefahrenzone befördert werden und die Bengalos waren auch schnell verteilt.

Benni war auch kräftig am auspacken und ein Frank setzte alsbald (nach der Auslosung zum 07-Freundschaftpokal bei hattrick) über die Bande um die kommenden Ereignisse für die Nachwelt festzuhalten. Bennis Materialverteilung konnte ich nicht nachvollziehen, anscheinend hatte er aber gleich ein paar Rauchfackeln verkauft. Es wurde noch dr Lomb zelebriert und es rückte der Wiederanpfiff näher. Benni gesellte sich zum Frank und wir übrigen verteilten uns und mit dem Einlauf unserer Spieler brach das Inferno los ...

... und ich danke Benni für die Bilder ...

... leider hatte ich keine Hand für meine Kamera frei ...

... aber nächstes Mal sollten wir das nicht während der Pause machen, ...

... wenn die Leute alle unterwegs sind. Außerdem würde sich sicher die Legion-Gelbe-Adler-Zaunfahne an der Bande ganz gut machen. Und wenn ich das so sehe, bereue ich, keine Rauchfackeln bestellt zu haben. Gelber Rauch schaut gar nicht übel aus. Falls wir mal noch etwas Kohle zusammenbekommen muß davon auch was her.

Nach dem Anpfiff ging dann noch kindisch ne Rauchfackel an ...

... und ich versteh bis heute nicht, warum das sein mußte. Sehr schlechte Koordination, aber da der Wind günstig stand zog das Zeug Richtung Fuchshofstraße und das Spiel blieb unbehelligt. Leider, wie ich feststellen muß, denn während ich noch die Fahnen wieder in Position brachte, fiel das 0:1. Irgendwie hatte sich das schon abgezeichnet und eigentlich war damit die Niederlage schon besiegelt. Es gab Zeiten, da wurde ein Rückstand noch gedreht, aber in der augenblicklichen Situation wird sowas gegen einen routinierten Gegner nicht erwartet. So ging der trostlose Kick weiter ...

... und die Stimmung wurde nur mühsam aufrecht erhalten. Etwa sieben Minuten später fiel dann das irreguläre (das Abseits hat außer den drei Kaspern jeder im weiten Rund erkannt) 0:2. Juhuu. Kein aufbäumen unserer Jungs war erkennbar und es sah kaum noch ein Fan ein, für diesen Haufen weiter die Stimmbänder zu strapazieren. So quälte man sich über die Zeit und erst etwa 8 Minuten vor Schluß ergab sich die Gelegenheit zu Jubeln und auch die Fahnen wurden nochmals bewegt. Es gab Zeiten, da hätte die 07-Mannschaft ab da nochmal Gas gegeben, aber heute war keine solche Zeit. Kurz vor Schluß kam dann anstelle des Ausgleichs der Siegtreffer der Hoppenheimer. Mit dem 1:3 war das Spiel dann abgehakt. Bei Gesängen machte da auch kaum noch einer mit.

Trotzdem bemühten sich wenige weiter, was aber natürlich auch nichts mehr brachte. Der schwache Schiedsrichter pfiff das Elend ab.

Unter traditionell wehenden Fahnen kamen unsere Verlierer ebenso traditionell zum Abklatschen. Irgendwie blieben danach nur noch Jule und ich zurück und laberten beim Einpacken noch etwas herum. Schade fand ich, daß die Idarer sich direkt auf den Heimweg machen mußten. Zwei Auslaufrunden der Hoppenheimer später machten wir uns dann auf den Weg. Es wurde noch das große Banner eingepackt und mit dem Wissen um die 0:1-Niederlage der Frankfurter Eintracht brachte ich das Gepäck zu meinem Kofferraum. Anschließend ging es zurück zum Maibockfest wo schon ein paar Murrer zechten.. Zwei Böcke später ging es dann Richtung Möglingen. Da die Hocketse in Pflugfelden schon beendet war, war die letzte Anlaufstation des Tages die Hocketse der Wanderfreunde Möglingen beim Getränke Günther. Irgendwie gab es da noch ne lustige Diskussion mit einem unbekannten Gast, wobei ich nicht mehr weiß worum es ging. Auch wie ich heimkam kann ich nicht mehr nachvollziehen. Irgendwie macht Bockbier wohl vergeßlich.