Bei den kleinen Hoppern

Sonntag, 5. Oktober 2003. Nach vier Siegen in Folge sollte der fünfte Streich bei den "kleinen Hoppern", also bei der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim folgen. Dazu war um 11.30 der Treffpunkt beim Vereinsheim ausgegeben. Ich machte mich dann kurz nach 11 Uhr mit Bier bepackt auf den Fußmarsch, da ich bei der Ludwigsburger ESSO-Tankstelle aufgesammelt werden sollte. Kurz nach halb 12 war also mein erstes Etappenziel erreicht, es gab zur Belohnung einen Laugen-Hot-Dog und da war das Postlermobil auch schon da. Frank, Winnie und Sigi waren auch dabei, was die Angelegenheit natürlich beengte.

Warum der Postler das Grundstück von Winnies Arbeitgeber befuhr, anstatt direkt auf die Schwieberdinger Straße zu fahren, ist mir bis heute nicht klar, jedenfalls war das nix mit der Abkürzung. Frank (Prost mein Engel) und Sigi machten natürlich gleich ihr Bier auf und staunten, wie ich meinte, das sei für mich noch zu früh. Ab Autobahnauffahrt ging der Suff dann auch für mich los. Gut gelaunt und ohne Probleme verlief die Reise bis ein Frank ein Konfirmantenbläsle offenbarte und bei fast jedem Parkplatz anhalten wollte. Zum Glück beharrte aber Winnie auf maximal einer Unterbrechung und mehr gab es auch nicht. Nach Franks Erleichterung wurde etwas gekickt

und dann ging es auch schon weiter. Kurzfristig gab es auch nochmal typischen zähflüssigen Verkehr, der aber nach der Concorde wieder aufhörte. Scheiß Gaffer!

Viel zu früh, und ohne Halt in Kraichgau, waren wir also in Hoffenheim, wo unser Frank erstmal den Waldrand düngte.

Auf dem Weg zur Vereinsgaststätte staunte ich auch nicht schlecht über ein Plakat, auf dem die TSG Hoffenheim als "Der Stolz der Region" gepriesen wurde.

Das Stadion hatte sich jedenfalls gegenüber unserem letzten Auftritt dort, sehr verändert.

Im wunderschönen Vereinsheim begaben wir uns dann in den Wintergarten. Unter Palmen wurde das erstaunlich leckere Heidelberger Pils genossen

und Frank unterhielt uns mit ständigen Klogängen. Der Kerl hat wirklich eine Durchlaufzeit wie eine Kaffeemaschine. Zwischendurch brachte Anne Belz unserem Fahrer eine Gästekarte vorbei und später bekam ich eine vom "Vetter". Immerhin. Als dann die Mannschaft des Gastgebers nach allerlei Kaffee das Vereinsheim verlassen hatte, machten wir uns auch langsam auf den Weg.

Im Stadion trennten sich erstmal unsere Wege. Ich marschierte Richtung "Block D" und der Rest bog links ab Richtung Bierstand. Typisch. Vor der Tribüne war auch ein Stand und mein Magen interessierte sich für eine Stadionwurst. Als ich aber die Töpfe sah, ließ ich die Würste Würste sein. Unterwegs traf ich noch unseren fröhlichen Manager und wunderte mich anschließend über die Veränderung des Gästeblocks.

Hinter dem Tor liegend haben die die Wiese entfernt und einige Steinstufen hingebaut. Dazu noch einen Zaun vor den Stufen und ein Fangnetz überm Zaun. Vor dem Zaun blieb aber noch ein Weg frei, sodaß man auch bei geschlossenem Block eine Stadionrunde drehen kann. Ich fand das jedenfalls putzig und spekulierte, ob die das extra für die Offenbacher gebaut haben und schaute noch unseren Jungs beim Aufwärmprogramm zu.

Auf der Gegengeraden traf ich dann unsere Reisegruppe wieder, die sich mit Bier versorgt hatte.

Auch hier war der Rasen durch vier (glaub ich) Steinstufen ersetzt worden und für den Zaun haben die eine Wand hingeklotzt, auf der sogar ein Dach sitzt. Außerdem haben die da oben auch eine VIP-Loge (sieht zumindest so aus) installiert. Zum Glück war die Türe in der Wand nicht abgeschlossen, sodaß auch die Urinierfrage gleich geklärt war.

Zum Spielbeginn wurde Jule, und damit unser Fahnenmaterial, vermißt. Außerdem war Rucki mit seinem Sammelsurium auch nicht da. Dafür mußten wir dann eben umso lauter sein. Der erste Ruf, der durch Stadion und Wald hallte, war natürlich SPORTVEREINIGUNG DU ARSCHLOCH, da der dortige Stadionsprecher natürlich wieder Spielvereinigung durchsagte. Selber schuld. Dann begann das Spiel und wir legten natürlich auch richtig los. Die Stimmung war also unserem Spiel angemessen ... überlegen und dann kam doch noch der Jule. Im Laufschritt eilte ich dem entgegen und am Zaun hinter des Gegners Tor wurden das Legion-Gelbe-Adler-Banner und die 07-Ludwigsburg-Fahne aufgehängt. Als dann auch die erste Schwenkfahne fertig war, mußte diese auch gleich bewegt werden. In der 14. Minute machte der Pele das 0:1. Wunderbar. Wäre Jule pünktlich gewesen, hätten zwei Fahnen im Wind geweht. Naja, die zweite Fahne wurde aufgezogen und das Spiel (und nicht nur das) lief ganz ansprechend weiter.

Wie aus dem nichts kam dann völlig überraschend nach einem Handspiel der Ausgleich in der 24. Minute. Die Verletzung von Mario Wildmann brachte unseren Gästen natürlich nichts und fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff lochte Bomber Haris zur erneuten Führung ein. Nochmal wunderbar. Auswärtsführung zum psychologisch wichitigen Zeitpunkt vor der Halbzeit.

In der Pause präsentierte uns Frank seine geschrottete Trommel.

Vielleicht hätte er nicht die aus dem Kaugummiautomaten mitnehmen sollen.

Jedenfalls wird er gegen Bahlingen eine richtige Trommel zur Verfügung haben, wenn Jule dran denkt. Ob er damit umgehen kann, sehen wir dann. Bei der Gelegenheit wurde auch über das übrige schwarz-gelbe Material diskutiert und die große Überziehfahne, die mal vor Jahren von der Mannschaft gestiftet wurde, vermißt. Ich dachte, die hätte Jule. Da muß man mal nachforschen.

Mit erneut aufgefrischten Biervorräten ging es dann in die zweite Halbzeit. Zehn Minuten weiteren kurzweiligen Fußballs wurden mit dem 1:3 durch Haris Krak abgeschlossen und der letzte Zweifel am fünften Sieg in Folge waren zerstreut.

Unsere Jungs ließen nichts mehr anbrennen und erspielten sich noch ein paar Chancen, die aber allesamt zu nichts mehr führten. Schade auch, daß Ümits feine Einzelleistung über links auch nicht von Erfolg gekrönt wurde. Dazu war noch unser Assi ein geselliges Kerlchen, das auch, im Gegensatz zu seinem Chef, immer im Bilde war.

Jedenfalls war es ein geiles Spiel von uns ohne Ausfälle. Mit so einer konzentrierten Mannschaftsleistung kann man schon mal von der Regionalliga träumen. Als Fans sei uns das gestattet. Von den Hoffenheimern war übrigens nicht viel zu sehen ...

... und gar nichts zu hören, aber schließlich war das ja nur deren zweite Mannschaft und bei uns geht bei der Zweiten ja auch nichts.

Nach dem Schlußpfiff kamen unsere Jungs auch noch unter den wehenden Fahnen zu uns und es wurde etwas gefeiert.

Anschließend wurden die Fahnen wieder eingepackt

und es ging zurück zum Bierstand wo ich für die Boxautochips und Becher mein Pfand zurückerhielt. Jule verschwand mit seiner Familie gleich und Sigi und Winnie zechten noch etwas.

Zurück bei unserem Waldparkplatz hatte ich dann auch gleich wieder Zugriff auf meine Hellen im Kofferraum und der Suff ging weiter.

Als wir alle zusammenstanden wurde noch allerlei gesungen und diskutiert bis wir dann wieder losfuhren.

Zuvor wunderte ich mich mal wieder über unseren Mannschaftsbus. Diesmal kam er von der Firma Hassler.

Der Verkehr auf der Autobahn war mal wieder recht ordentlich und wenn man bedenkt, daß da künftig eventuell auch noch LKWs sich rumtreiben, kann einem Angst und Bange werden. Nachdem wir noch von einem Spieler-PKW, mit Oli Dense an Bord, überholt wurden, gab es  dann vor Heilbronn einen richtigen Stau, der uns über Land zurückfahren ließ. Eine Pinkelpause wurde am Übergang zum Monrepos bei der Kläranlage in Eglosheim eingelegt und mittels der Fußgängerampel wieder in den Verkehr eingefädelt. Rasch waren wir dann bei der Shell-Tankstelle, an der wieder vollgetankt und die Kosten umgelegt wurde. Winnie wollte nicht wieder einsteigen und bewegte sich zu seiner Stammkneipe, die aber, wie wir beim Vorüberfahren feststellten, geschlossen war. Da hat er dann Pech gehabt. Am Vereinsheim trennten sich auch noch einige Wege und nur ich besuchte noch mit Micha das Vereinsheim, wo ich es tatsächlich schaffte, den Postler zu überraschen. Ein Apelsaftschorle zum Abschluß hätte von mir natürlich auch Keiner erwartet. Das Pola-Pola war auch wieder lecker und ordentlich gestärkt wurde ich nach Hause gebracht. Schon wieder ein geiler Tag mit 07 und ich war darauf gespannt, was unser Käseblatt wieder zu erzählen hätte.