Bonlandener Auswärtssieg

 

Samstag, 2. Oktober 2004. 9. Spieltag und erst 2 Punkte auf dem Konto, dazu eine Tordifferenz von 1:16. Langsam wirds eng. Um dieses Spiel sehen zu können ließ ich mich bei der Arbeit von 8 bis 8 einteilen und machte mich in der Mittagspause zum Stadion auf. Da so ein Depp von Heimwerker da keinen Respekt vor hatte kam ich nur fast pünktlich an und erlebte auch mal vom Eingangsbereich aus, wie gute Stimmung rüberkommt.

Kurz vor mir waren noch Rucki und Sigi, von wo mir auch ein Bier angeboten wurde. Scheiß Mittagspause erklärt und weiter an die Mittellinie. Dort noch schnell die Schwenkfahne gerichtet und gefreut, daß der Zoni die andere auch dabei hatte. So stand dem ersten Heimsieg dieser Saison von unserer Seite nichts im Wege. Das Spiel war wie erwartet schwach mit einem sehr schwachen Gast. Deshalb waren die wohl auch Letzter mit halb so vielen Punkten wie wir. Gehört hat man von derem Anhang natürlich nichts, dafür ging bei uns umso mehr. Vielleicht kam mir das auch nur so ungewöhnlich vor, weil ich nüchtern war und nur eine 07-Flasche Sprudel zur Erfrischung hatte. An diesem warmen Herbsttag war dies auch bitter nötig. Das wenig ansehnliche Spiel wäre fast torlos in die Pause gegangen, aber leider gab es die 40. Minute. Kofball nach Freistoß 0:1. So war dann auch der Halbzeitstand.

Ich hatte noch 4 Bengalos dabei und machte mich an die Einteilung der Leute. Zum Wiederanpfiff sollten die, flankiert von zwei Schwenkfahnen mit der Überziehfahne im Hintergrund, zur Motivation unserer Jungs abgefackelt werden. Das Vorhaben wurde auch positiv aufgenommen. Ein Highlight der Halbzeit war dann die Musik. Hatte meine Intervention am Donnerstag beim Vorstand doch etwas gebracht, denn es wurde Dr Lomb (Das Ludwigsburger Lied) gespielt. Großartig.

Von unserer Seite aus war also alles getan um unserer Mannschaft noch einen Motivationsschub mitzugeben und so legte sie auch los. Es wurde ansprechend gespielt und der Gegner dominiert. Nur das Tor war mal wieder zu klein. Es ist zum Heulen wenn der Ball sogar am leeren Tor vorbeigeschoben wird. Wie es uns dann zu blöd wurde, informierte ich die Jungs über ein früheres Erlebnis im Waldstadion. Damals war auch die Heimmannschaft auf verlorenem Posten und es wurden allerlei Tore und ehemalige Spieler gefeiert. Deshalb hatte ich vor das 1:1 mit Florian Matt, unserem ehemaligen Torjäger, als Torschützen zu feiern. Bei der Absprache wurde bekannt, daß sich Armin Scheiffele im Stadion befand und es erschallte tatsächlich spontaner Torjubel! Torschütze war mit der Nr. 8 - ARMIN SCHEIFFELE!!! Dazu Fahnengewehe und Gesang ohne Ende.  So verging die Zeit und obwohl wir von außen und die Jungs auf dem Platz alles gaben verloren wir dieses Schlüsselspiel gegen einen weiteren direkten Abstiegskonkurrenten mit 0:1. Neun Spiele, keine Siege, Null-Sieben.

Das Material war dann sehr schnell wieder eingepackt und ein paar Spieler kamen auch noch rüber. Allerdings war die Stimmung etwas gereizt und es gab allerlei Diskussionen. Ich hielt mich da auf dem Weg zur Eishallenkurve komplett raus. Ich war bedient und hatte schließlich noch gut zwei Stunden zu arbeiten.

Ich ging also direkt zum Auto zurück um an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren und mich mit allerlei Deppen herumzuärgern. Fürchterlich. Erst später wurde es dann beim Feierabendbier wieder lustig.